Am 6.6.2018 anlässlich “30 Jahre Saab Draken in Österreich” fand im Militärluftfahrtmuseum in Zeltweg eine Vortragsreihe mit Podiumsdiskussion statt. Oberst Doro Kowatsch bereitete gemeinsam mit einigen Damen und Herren des Österreichischen Bundesheeres, des Heeresgeschichtlichen Museums und der Gesellschaft zur Förderung der Österreichischen Luftstreitkräfte den Abend vor.
Die einleitenden Worte wurden durch den Kommandant des Fliegerhorsts geführt, der an den Kommandanten Luftraumüberwachung weitergab. Mit dem inhaltlichen Thema begann Herr Hainzl, der einen Abriss von der Saab Tonne zum Saab Draken wiedergab. Über die Evaluierung eines Kampfflugzeugs zum Ankauf der Saab 105 und schlussendlich dann doch zum Draken wurde der Abend fachlich eröffnet.
Gefolgt wurde der geschichtliche Part von der “fliegerischen Ausbildung” in Schweden. Diesen Themenblock stellte Obst Kowatsch vor. Recht emotionell schilderte er die damaligen Erlebnisse zum Piloten eines Düsen-Abfang/Jagdflugzeugs. Die Ausbildungsschritte im weit-entfernten Schweden, der Verlust eines Kameraden und die “geheime Landung in Wien/Schwechat” zierten den Vortrag.
Als unerwartete Zugabe sprach der damalige HBM Dr. Lichal wie es zum Kauf des Saab Draken kam und wie die Geschehnisse zur Landung in Wien von statten gingen. Sehr belebend und mitreißend schildete er die Sicht der Politik in einer relativ durchwachsenen Zeit.
Es folgte der Vortragsabschnitt der eigentlichen Überstellung der Draken. Dabei muss man erwähnen Österreich hatte immer schon Eigenheiten, speziell in der Luftfahrt. Funktechnisch erwies sich die Überstellung schwierig, dazu kam dass die Route durch dicht-beflogenes Areal (Frankfurt/Main) führte und immer zwei und zwei Maschinen flogen, wobei die österreichischen Draken durch einen Österreicher und einem Schweden pilotiert wurden. Letztlich landeten sie dann doch unfallfrei in Graz und konnten bald darauf auch am zweiten Flugplatz in Zeltweg den Flugbetrieb aufnehmen.
Zu guter Letzt wurde die technische Komponente vorgetragen. Erstmals ein Radar im Flugzeug zu betreiben, neue Verfahren zu erlernen und ein relativ komplexes Luftfahrzeug zu lernen waren nur die halbe Miete. Der weit schwierigere Teil während der technischen Ausbildung war dann, dass der Flugbetrieb von jenen übernommen wurde, die frisch am System Draken ihr Wissen erwarben – internationale Hochachtung folgte prompt.
Diese Elemente zeigten den Weg bis der Saab Draken in Österreich war, von dort an flog das Luftfahrzeug bis ins Jahr 2005 ohne Absturz! Die Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Beteiligten trugen dazu bei, die Luftraumüberwachung in Österreich sicher zu stellen. Glück Ab Gut Land.
Zusammenfassung der Vorträge: Präsentation[download id=”9652″]